Archiv des Autors: Christian Weigel

2.Spieltag – Wenn heute der 34.Spieltag wäre…

 

… dann hätte Nils nun endlich die Nase vorne. Aber es ist eben erst der zweite Spieltag und Nils‘ Nase ist nicht sehr lang zur Zeit! Trotzdem taucht der alte Bekannte ganz vorne auf. Die 30 Punkte aus der F1-Wertung teilen sich Jens und Running mit jeweils phänomenalen 10 Punkten, wobei Running sich zu Recht über das 2:2 der Nürnberger vorhergesehen hat. Vorerst ein Eintrag in die Hasardeurwertung, wenngleich diese nicht so das Thema ist zu Beginn dieser Runde. Wieder einmal wird im Forum die Remis-Regelung (1 oder 3 Punkte) heiß diskutiert. Vier Tipper hätten heuer davon profitiert – aber keiner der Diskutanten auf whatsapp! Also, ich habe ja einen guten Draht zur Staubvision-Führung und ich meine, da tut sich auch diese Saison nichts.
Was gibt es noch an Auffälligkeiten? Markus holt seine ersten regulären Punkte, auch mein Bruder (3 Brüderpaare diese Saison!) punktet zum ersten Mal durchschnittlich… den größten Satz macht Jos – und zwar nach unten: von Platz 3 nach 15, das ist natürlich bitter. Den heftigsten Sprung nach vorne macht Running, seine 10 Punkte katapultieren ihn auf Platz 6. Aber lasst mich wie jede Saison diesen abgedroschenen Satz sagen: erst nach 10 Spieltagen kann man von einer Tendenz sprechen: Frühform oder verhagelter Einstand. Ihr kennt das ja.
So, dann versuche ich mal, die Tabelle zu installieren. Und nun zur Tabelle:

 1.(2.) Nils Jande                     17 pts   +8  12/18   8/3/1
 2.(1.) Christian Weigel               16 pts   +5  12/18   9/2/1
 3.(6.) Dominik Eisenzimmer            16 pts   +9  11/18   7/3/1
 4.(7.) Daniel Claus                   16 pts   +9  10/18   6/2/2
 5.(5.) Andreas Hensle                 15 pts   +7  11/18   8/2/1
 6.(12.) Running Nose                  15 pts   +10 10/18   6/3/1
 7.(4.) Reinhard Pick                  14 pts   +6  11/18   8/3/0
 8.(7.) Jan Polzer                     14 pts   +7  10/18   7/2/1
 9.(7.) Ursula Epe                     14 pts   +7   9/18   6/1/2
 10.(11.) Fridtjof Mayr                13 pts   +7   9/18   6/2/1
    (7.)  Christian Merz               13 pts   +6   9/18   6/2/1
 12.(13.) Christian Claus              12 pts   +7   9/18   7/1/1
 13.(16.) Jonathan Birkner             11 pts   +8   8/18   6/1/1
 14.(19.) Jens-Peter Konrath           11 pts   +10  7/18   4/2/1
 15.(3.)  Jos Scheidhammer             11 pts   +2   6/18   3/1/2
 16.(16.) Rolf Schumacher              10 pts   +7   8/18   6/2/0
 17.(14.) Lars Mayr                     9 pts   +5   7/18   5/2/0
 18.(18.) Stefan Weigel                 9 pts   +7   6/18   3/3/0
 19.(14.) Juliane Scheidhammer          8 pts   +4   7/18   6/1/0
 20.(19.) Markus Rollinger              7 pts   +6   5/18   4/0/1

TEAMWERTUNG

1.Heidelberg   (Nose, Polzer, Jande, Eisenzimmer) 62pts
2.Merz Rookies (Mayr, Claus)                      50pts
3.Niederbayern (Scheidhammer, Pick, Merz)         46pts
4.Team Freiburg (Weigel, Hensle, Rollinger)       46pts
5.Victorius (Birkner, Schumacher, Epe, Konrath)   46pts

 

F1-WERTUNG

1.Jande                46
2.Eisenzimmer          42 
3.D.Claus              40
4.Nose                 38 (1)
5.Hensle               36
6.Ch. Weigel           33 (1)
7.Polzer               32
8.Konrath              31 (1)
9.Pick                 28
10.Epe                 26
11.Birkner             24
12.Jos Scheidhammer    24
13.C.Claus             23
14.Merz                22
15.F.Mayr              19
16.Schumacher          14
17.S.Weigel            12
18.L.Mayr               8
19.Juliane Scheidhammer 7
20.Rollinger            5

 

ID-WERTUNG

1.Ch.Claus (Lev)          5
  D.Claus (Lev)           5
3.Ch.Merz (FCB)           4
4.R.Pick (FCB)            3
  J.Birkner (SCF)         3
  J.Konrath (SVW)         3
7.A.Hensle (BMG)          2
  R.Nose (BVB)            2
  D.Eisenzimmer (Lev)     2
10.Ch.Weigel (SCF)        1
   L.Mayr (VfB)           1
   Jos Scheidhammer (SVW) 1
   R.Schumacher (SCF)     1
   U.Epe (SCF)            1
   J.Polzer (EBr)         1
   F.Mayr (VfB)           1

 

DIE HIGHSCORES

1.Ch. Weigel 11
2.R. Nose    10
  J. Konrath 10

 

DIE HASARDEURWERTUNG

1.Andreas Hensle   M05-VfB 3:2 (1.ST)
2.Jos Scheidhammer HOF-FCN 2:2 (1.ST)
  Ursula Epe       FCN-BSC 2:2 (2.ST)
  Running Nose     FCN-BSC 2:2 (2.ST)

DIE MEISTEN 3er

1.Jos Scheidhammer 2, Ursula Epe 2, Daniel Claus 2

 

WER WAR WIE OFT WO?

1.Christian WEIGEL     1x1, 1x2
  Nils JANDE           1x1, 1x2
3.Jos SCHEIDHAMMER                 1x3
  Dominik EISENZIMMER              1x3

Und das hier bitte tippen bis Freitag:

BVB-SVW
FCB-FCN
B04-BMG
H96-S04
TSG-SCF
M05-VW
BSC-HSV
EBR-SGE
FCA-VfB

1.Spieltag – From Iceland with love

Grüß Gott, Servus und Hallo – jetzt schon wieder aus Freiburg, von wo aus ich probiere, die neue Staubvision Seite zu füttern. Das wird noch.

Vorab mal der erste Spieltag mit der ersten Tabelle mit 20 (in Worten: zwanzig!) Tippern.

Wer hat’s erfunden? Und wer führt? Der Autor selbst.

1.( – ) Christian Weigel  11 pts  +11   7/9   4/2/1
2.( – ) Nils Jande          9 pts  +9    7/9   5/2/0
3.( – ) Jos Scheidhammer  9 pts  +9    5/9   3/0/2
4.( – ) Reinhard Pick       8 pts  +8    6/9   4/2/0
5.( – ) Andreas Hensle     8 pts  +8    5/9   3/1/1
6.( – ) Dominik Eisenzimmer  7pts +7  5/9   3/2/0
7.( – ) Jan Polzer            7pts   +7   4/9   2/1/1
  ( – ) Daniel Claus          7pts  +7   4/9   2/1/1
  ( – ) Christian Merz      7pts  +7   4/9   2/1/1
  ( – ) Ursula Epe            7pts  +7    4/9   2/1/1
11.( – ) Fridtjof Mayr      6pts   +6    4/9   3/0/1
12.( – ) Running Nose   5pts   +5    4/9   3/1/0
13.( – ) Christian Claus  5pts   +5    3/9   2/0/1
14.( – ) Juliane Scheidhammer 4pts   +4  3/9   2/1/0
   ( – ) Lars Mayr            4pts   +4  ´ 3/9   2/1/0
16.( – ) Rolf Schumacher   3pts  +3   3/9  3/0/0
   ( – ) Jonathan Birkner    3pts  +3   3/9   3/0/0
18.( – ) Stefan Weigel      2pts  +2    1/9   0/1/0
19.( – ) Markus Rollinger  1pts +1   1/9  1/0/0
   ( – ) Jens-Peter Konrath   1pts  +1   1/9  1/0/0

TEAMWERTUNG

1.Niederbayern (Scheidhammer, Pick, Merz) 28pts
  Heidelberg (Nose, Polzer, Jande, Eisenzimmer)  28pts
3.Merz Rookies (Mayr, Claus)  22pts
4.Team Freiburg  (Weigel, Hensle, Rollinger) 21pts
5.Victorius (Birkner, Schumacher, Epe, Konrath)  14pts

 

F1-WERTUNG

1.Ch. Weigel 30  (1)
2.Jande 26
3.Jos Scheidhammer 24
4.Pick 22
5.Hensle 20
6.Eisenzimmer 18
7.Polzer  16
  D.Claus 16
  Merz  16
  Epe  16
11.F.Mayr 9
12.Nose 8
13.C.Claus 7
14.Juliane Scheidhammer 6
   L.Mayr  6
16.Schumacher 4
   Birkner  4
18.S.Weigel 2
19.Rollinger 1
   Konrath 1

 

ID-WERTUNG

1.Ch. Claus (Lev) 3
 Ch. Merz (FCB) 3
D. Claus (Lev) 3
4.R. Pick (FCB) 2
5.Ch. Weigel (SCF) 1
 A. Hensle (BMG) 1
R.Nose (BVB) 1
L.Mayr (VfB) 1
Jos Scheidhammer (SVW) 1
R. Schumacher (SCF) 1
U. Epe (SCF) 1

 

DIE HIGHSCORES

1.Ch. Weigel 11

 

DIE HASARDEURWERTUNG

1.Andreas Hensle  M05-VfB 3:2  (1.ST)
2.Jos Scheidhammer HOF-FCN 2:2 (1.ST)

DIE MEISTEN 3er

1.Jos Scheidhammer 2

 

WER WAR WIE OFT WO?

1.Christian WEIGEL   1×1
2.Nils JANDE              1×2
3.Jos SCHEIDHAMMER             1×3

 

Und das hier bitte tippen bis Freitag:

VfB-Lev
VW-S04
SVW-FCA
SCF-M05
HSV-TSG
SGE-FCB
BMG-H96
FCN-HBSC
BVB-EBR

 

Kreuzworträtsel

Senke
1 Große afrikanische Wüste
2 Gallischer Comicheld
3 Auftrag (streng!!!)
4 Da kommt Björk her
5 engl.: z.B.
6 Halbedelstein (?)
7 Französische Hafenstadt
8 Bekannter Song von Eric Clapton
9 Gewässer
11 „Happiness is a warm … “ (John Lennon)
12 frz.: Er
13 Produzent der Rockgruppe U2 (Brian …)
15 Autokennzeichen für Reutlingen
17 engl.: Ohren
21 neudeutsch für Sößchen
22 lat.: Kunst
23 Sonnengott
24 Außerirdischer, der nach Hause telefonieren möchte
25 Autokennzeichen von Karlsruhe
26 Initialien vom ersten westdeutschen Astronauten
27 Abk. für „ganz nah“

Waage
10 Der Name der Seite, auf der Du Dich befindest
11 Initialien von einem engen Vertrauten Hitlers
14 Vorrede
16 ehem. Trainer von FC Bayern u. Borussia Dortmund
17 kurz für „an dem“
18 engl. Band mit Frontmann Robert Smith
19 Biersorte
20 ehem. spanische Königin
21 grauer Dickhäuter
24 ein Formel 1-Rennstall
28 Vorname von Scharon
29 Männername
30 Magyar (schreibt man das so?)
31 Spaltwerkzeug
32 Teil des Alten Testaments (Mz.)

Soweit das Kreuzworträtsel, oder auch Kreu-zwor-träts-el, wie Dr. Manfred Siebald es gesagt hätte, heute, zum 60. Geburtstag von Evelyn Hamann. Da ich aber gerade kein flash habe, stimmt oben und unten nicht überein. Hab noch etwas G-duld, Rätselfreund.
Jetzt noch dringend ein paar andere …

Escape

Fortsetzungsroman: Christian Weigel – Rollo, Teil 1

Sascha war diesen Sommer sechzehn geworden und ein Freak – glaubt man seinen Bewunderern. Ein passionierter Inlineskater war er, aber nicht nur feierabendmässig wie es junggebliebene Studenten, die sich nach Vorlesungsende noch fit (fit, fit!) halten, und über Wirtschaftswege donnern mit ihren Kommilitoninnen, sondern auch über Rampen und Kanten und allem was irgendwie weh macht und wo man eigentlich wegschaut wenn’s passiert und überhaupt Sackziehen bekommt. Bestimmt gibt es diesen Scheiss auch auf DVD oder sonst ein Multipack von PlayStationTwo (“The third place!!!“).
Jedenfalls wollte Sascha etwas erleben. Was Erlebendes, nicht wie die Schule, für die er nur wenig übrig hatte und hat, dieser Sascha.
Lange Haare zierten das Äußere seines schmalen, hageren Schädels. Lange, schwarze Haare. Freundliches Grinsen. Nicht unhilfsbereit. Lässige Haltung, überhaupt lässig, alles lässig, mit sechzehn… dieses Lässig-sein eben. Es sei denn, man ist es nicht. Aber Sascha hatte ja den Grund dazu. Ein etwas zu gross geratenes T-Shirt mit den Riesenlettern LEE, der Firma. Etwas zu grosse Hosen, aber für richtige Baggypants, so wie man sie Ende der Neunziger völlig selbstverständlich trug, doch noch zu klein. Aber immerhin.
Sascha war also unterwegs, unterwegs zu einem Inlinecontest, man könnte auch sagen Wettbewerb, aber das klingt ja nach „Jugend trainiert“ oder sonst was. Der Contest war in München, und dorthin flog also Sascha. Nach seiner Landung, suchte er sich in einem der zahlreichen Flughafenshops nach einer Fachzeitschrift (“der kleine Inliner“). Da stand er nun und entdeckte etwas unerwartet die neuste Ausgabe seiner Lieblingslektüre.

„Ah stark, das neue „Skate“ ist schon da. Vielleicht finde ich darin noch ein paar coole Tipps für meinen Stunt.“ dachte er.
Wieso „Stunt“? Das, lieber Sascha ist nun doch was gänzlich anderes. Das machen Leute wie die Tochter von Karl Dall, von dem man dann später sagt: Er wollte uns zum Lachen bringen, und das Markenzeichen, auf das er stets zurückgreifen konnte, war sein Auge.

Sascha stand –und das wusste er nicht- Rücken an Rücken mit einem Fettwanst, der sich, leidenschaftlich verfressen wie er war, einem mit Süßigkeiten gefüllten Regal zugewandt hatte. Sascha und der Fettwanst hatten eines gemeinsam, ohne es wirklich wahrzunehmen. Beide trugen große Hemden, der eine, ich rede von Sascha jetzt, weil er dem modischen Druck nachgab, und weil es ihm „gefiel“, und der andere, der Fettwanst, weil er einfach einer grossen Größe bedufte. Schlimm, aber wahr. Immerhin stopfte er sich nicht mit aller Gewalt das ganze in die Bermudahose, sondern liess sein Hawaiihemd darüberfallen. Gut. Mehr über den Fettwanst, denn er sollte noch mehr mit der ganzen Geschichte zu tun bekommen. Ich weiss nicht, kann man ihn lässig nennen? Ich täte es gerne, aber die Leute vom Verlag dachten bestimmt, fett muss er sein und beschissen, ekelig in jeder Hinsicht, dann ist Fettmops unser Mann. Aber was der Dicke tat, war, die Beine x-förmig auseinanderzudrücken. Aber das ist ja erblich bedingt. Und dann gibt es noch die erwähnenswerten weissen Socken.
„Klasse, mein Lieblingsriegel! Ich komm‘ fast um vor Hunger! Das Essen im Flugzeug hat ja noch nicht mal für meinen hohlen Zahn gereicht.“ sagte er und griff nach dem geilen Stück in knisternden Papier. Selbstverständlich war es nicht das einzige, M&M’s waren bestimmt auch dabei und Lion oder Twix waren bestimmt auch dabei.
Plötzlich sah er erschrocken auf seine Armbanduhr, die sein Handgelenk durchschnitt, und stellte fest:
„Verdammt, ich muss los! Wenn ich schon am ersten Tag zu spät komme, macht sich das bestimmt nicht gut!“ Jetzt kann auch ich sein Hemd besser sehen und muss feststellen, es sieht wirklich hässlich aus. Im Prinzip würden das Frauen ab fünfzig aufwärts anziehen! Lilien darauf, Orchideen. Auf blauem Hintergrund. Er wirft also das Geld hastig auf die Theke:
„Stimmt so, der Rest ist für Sie!“ …und greift beim Aus-dem-Laden-Herauslaufen nach der falschen Tasche. Wer will ihm da groß einen Vorwurf machen? Schließlich sieht die Tasche genauso aus, ja, sie ist das gleiche Fabrikat wie die Tasche von … Sascha! Der hatte seine ganz in die Nähe von der vom Fettwanst gestellt, sich mitsamt seiner ganzen Lässigkeit in sein blödes „Skate“ vertieft. Sascha denkt nur, nicht neidisch, sondern anerkennend:
„Mann, der Typ hat das Grinden anscheinend erfunden! Aber die Nummer krieg‘ ich auch locker hin!“ Grinden, was immer das auch ist. Dabei guckt er auf eine Abbildung in der Zeitschrift. Schließlich will er sich ja nochmal inspirieren lassen. Aber Grinden ist ja nicht neu, oder? Also ich bin ja kompletter Outsider, aber wirklich neu ist es nicht, oder? Scheisst auf das Grinden. Kurz darauf geht also auch unser Grinder zur Kasse und möchte die Fachzeitschrift erwerben.
„Hier, sechs Mark. Stimmt doch, oder?“ sagte er zur Frau an der Kasse. Sie zu ihm, sehr forsch wie ich finde:
„Ja… wir haben übrigens auch Frisuren-Zeitschriften da.“ Und tatsächlich. Eine solche Kiosk oder sonstwas Frau würde das zwar nie sagen, aber: Sascha hatte wohl eine schwarze, lange Mähne, aber sie war auch verfilzt, leicht verfilzt, wie bei Bob Marley.
Einmal kam ein Mann zu mir mit Bierflasche, es war im Zug. Wir fuhren gerade zurück von München nachhause in die Provinz, und er sah mich lässigen Typ mit der Gitarre im Abteil sitzen und meinte:
„Spiel mal was von Bob Marley.“ Bartstoppeln, Bauch, Haare zu dünn und zu wenig geworden für richtig noch langgewachsen sein (obwohl es auch solche Typen gibt), Muscleshirt. Und dann, als ich das nicht konnte, nimmt er sich die Gitarre, ich kriege insgeheim schon Zustände, aber kann man unlocker sein unter Gitarristen und sagen, nee, du, ich hab bei Dir eher bedenken, daß Du dem Lack schadest oder vielleicht das Ding bei der nächsten Haltestelle mitnimmst oder wenn wir umsteigen müssen behalten willst… Also spielt er sein „Golden Brown“, das man eben nunmal mit zwei Griffen perfekt hinbekommt, das ist die Ironie in der Musik. Das ist der absolute Generationenkonflikt, würde ich sagen.

Und unser Sascha, dem sowas nicht passiert, denn wenn man auf HipHop steht, nimmt man ja keinen Plattenspieler oder kein Mikrofon mit auf Klassenfahrt, der steht also mit seinen hochtoupiert wirkenden Haaren an der Kasse, verlässt diese und schlendert lässig durch den Flughafen Riem und kommt also vor dem Flughafengebäude auf die Idee, das Heft in seine Tasche zu stecken, weil unbequem auf Dauer. Er stellt also das dunkelblaue Taschenmonster auf den Teer, zippt es auf, und da trifft ihn der Schlag:
„Iiiih, wo kommt denn das Einmannzelt her? So ein Shit, das ist ja gar nicht meine Tasche!“ schreit er und hält ein grosses Hemd in der einen Hand, das Inlineskatemagazin immernoch in der anderen. Das „Zelt“ hält er so angeekelt in der Hand, dass zwei Finger in den Himmel weisen, er mag es gar nicht ganz anfassen, denn er ahnt den Fettarsch, dem dieser Unterstand gehören könnte. Aufgeregt durchwühlt er die Reisetasche, denn mit ein bißchen Glück, so hofft Sascha, findet er die Adresse von dem Penner, der die Taschen vertauscht hat. Aber alles, was er zunächst sieht, sind, neben ein paar Klamotten, Schulhefte. Da, schließlich findet er einen Brief, der vielleicht Aufschluss bringen kann. Aufmerksam liest Sascha den Brief, der an einen Herrn Roland Fritz, Hanse Allee 143, 20115 Hamburg adressiert ist. Der Brief stammt aus München, ist geschrieben am 20.7.1998:
„Sehr geehrter Herr Fritz,
wir freuen uns sehr, daß Sie in Ihren Ferien unserer Tochter Sandra Nachhilfe geben wollen.
Damit Sie sich schon mal ein Bild Ihrer neuen Schülerin machen können, haben wir ein Foto unserer Tochter beigelegt.
Leider ist es uns nicht möglich, Sie vom Flughafen abzuholen. Bitte nehmen Sie sich deshalb ein Taxi, die Kosten werden Ihnen natürlich von uns zurückerstattet.
Hier zur Sicherheit noch einmal die Adresse.
Familie Lauer Mozartweg 37 81232 München
Mit freundlichen Grüßen Günther Lauer“
Sascha sagte zu sich:
„Ah, mir geht ein Licht auf, der Typ mit meiner Tasche soll dem Girl Nachhilfe geben!“ Und ein Bild war auch an den Brief geheftet. Das sollte vielleicht Saschas Überlegungen beeinflussen. Aber die Priorität hatte natürlich sein Equipment. Denn ohne sein Equipment konnte er den Contest und seinen Urlaub vergessen. Die letzten Kröten gingen schließlich für den Flug nach München drauf.
Da kam Sascha eine verrückte Idee:
„Wenn ich schon in München bin, dann kann ich mir ja auch mal die süße Maus anschauen. Zu verlieren hab ich sowieso nichts mehr!“ Ehrlich gesagt, verstehe ich Sascha in diesem Punkt nicht. Er muss sich die Maus anschauen, will er an seine Inliner kommen, das sollte Pflicht haben. Aber egal, er sieht es anders, also muss ich es auch.
Also schwang der aparte und immernoch lockere Sascha seine weissen Markenturnschuhe in Richtung da wo „unsere Tochter Sandra“ wohnt. Woher weiss er nur die Adresse? Mehr dazu später. Vielleicht stand die ja auf dem Couvert. Aber, wie gesagt, es bleibt im Verborgenen, im Okkulten.

Zur gleichen Zeit wartet Sandy, wie sie offensichtlich von der Mehrzahl ihrer Bekannten genannt wird, mit ihren Eltern auf die Ankunft ihres Nachhilfelehrers. Obwohl sie ihn noch gar nicht kennt, ist Sandy jetzt schon ziemlich sauer. Warum nur? Weil sie ahnt, dass er einen häßlichen weissen Arsch sitzt? Sandra ist fünfzehn, und die erste Ziffer ihres Alters ist auch die Zeugnisnote in Mathematik, die ihren Eltern so zu schaffen macht. Warum denn? Bleibt sie sitzen und schafft am Ende nicht den erhofften Abschluss? Macht Tante Helga oder Oma Pasing nachher Augenbrauen-nach-oben-zieh und nur mit kräftig Durchatmen gibt’s nochmal fünfzig Mark? Würde es nicht auch okay sein, wenn sie Einzelhandelskauffrau wird und hinterher halt Hausfrau, oder eben sowas wie die Tante am Flughafenshop? Jedenfalls ist Sandra fünfzehn und die erste Ziffer… jedenfalls ist sie schulterlang blond und lebenslustig, verbringt viel Freizeit mit ihrer besten Freundin Tanja. Doch zu der später. Klar, die Mode bestimmt ihr Leben, sie trägt in den ausgehenden Neunzigern Schuhe mit dollen Absätzen, wie sie damit ihren Füßen schadet, ahnt sie erst Jahre später. Des weiteren verrät ihre verquollene Nase, die zwar nicht unansehnlich ist, aber eben doch verquollen, dass sie in der Pubertät ist. Daran ist nichts Falsches, aber es muss auch gesagt sein, denn es ist von Wichtigkeit.
Fakt ist, oder man könnte auch sagen, fuck ist, dass ihr Vater einen Mathe-Crack engagiert hat, der in den Ferien mit Sandy büffeln soll – zum Entsetzten der Tochter. Denn eines ist schonmal klar, klar wie Klosbrühe: Ein Mathegenie muss als Junge ein Blindgänger sein. Soll sagen: Er ist lookmässig unter aller Sau, Nichtschecker, hat von Tuten und Blasen keine Ahnung. Und dieser Typ soll sie begleiten auf der Urlaubsfahrt gen Süden. Ihren Unmut bringt Sandy gegenüber ihren Eltern so zum Ausdruck:
„Dieser Typ ist bestimmt eine totale Knallschote! Ich habe keine Lust, mir von dem den Urlaub versauen zu lassen!“ Der Vater, der sich vor der vererbten Eiche rustikal aufgebaut hat, hält dagegen:
„Jetzt ist es aber genug! Hättest Du mehr für die Schule getan, wäre dieser Aufwand gar nicht nötig!“ Die Mutter, auf einen ebenfalls geerbstückten Vorzeigeessel plaziert, fügt hinzu:
„Schließlich hast du die Klasse nur mit Ach und Krach geschafft!“ Die Eltern sehen übrigens wesentlich moderner aus als die Eichklötze, die ihnen Oma Pasing vorwurfsvoll ans Bein gebunden hat, das zu ihrer Ehrenrettung. Trotzdem sind sie als Eltern klar zu identifizieren. Derweil versucht Sandy es mit Betteln und reißt ihre rehbraunen Augen, von denen noch die Rede sein wird, weit auf, wie die, die Schleyer fanden (danke, Eisfeldt), weit, weit auf. Und sie öffnet ihre dicken, sinnlichen Lippen und ihre Hasenzähne kommen kleinlaut flehend zum Großeinsatz:
„Bitte, bitte, Papi, häng mir diesen Streber nicht auch noch in Italien auf. Ich werde dort auch jeden Tag mit Tanja büffeln – großes Ehrenwort!“ Ich kann die Reaktion des Vaters verstehen, der angesichts solcher Naivität hart bleibt:
„Glaubst Du an Wunder?! Und damit ist die Diskussion beendet!“ Sandra wiederum:
„Und wenn ich schon vorher den Stoff mit ihm durchhabe?“
Die Antwort, so es eine gäbe, können wir erahnen, doch wahrscheinlich hatte der Vater daraufhin nur noch mit der ohnehin schon gerunzelt Stirn gefaltet und es war klar. Keine Widerrede. Ein bißchen sah der Herr Sandravater so aus wie der Jörg Haider aus Kärtnen, der Obmann, manchmal auch wie der Jürgen Fliege, auch ein Verführer. Und ich glaube, beide Vergleiche könnten so rumlaufen, oder ihr Management würde es ihnen nahelegen. Privat sind beide wohl viel legerer, gerade Jürgen Fliege. Aber unser Sandravater läuft also zuhause mit schwarzen Lackschuhen rum und mit schwarzer Hose und weisse Hemd, gelber Krawatte, schwarze Weste, ja, kommt er denn gerade aus seinem Porsche von der Firma?

Wenig später kommt Sascha bei der Adresse an, die in dem Brief stand. Da stand aber keine Adresse in dem Brief. Vielleicht außen, aber das hatte ich ja schon gesagt. Und wollt ihr wissen, wie die Hausfassade aussieht? Oh Gott, genau wie der Herr Papa vor der Eiche rustikal! Erstens: sie sind definitiv reich, okay, wenn man sich einen Nachhilfedeppen aus Hamburg holt für den Urlaub, einen Mathecrack, dann hat man Heu ohne Ende. Drei Granitstufen bis zur Eingansür, helles Holz, im bayerischen Stubenstil gedrechselt, allein auf der rechten Hausseite von der Tür aus fünf Fenster. Eine stilisierte Laterne rechts über der Eingangstür. Im Prinzip wie Carolin Reiber: Ein bisserl alpenländisch traditionell samma, ein bisserl modern, ein bisserl reich schnöselig, alle zsamma häppi samma. Da schlurft also der Dreadlockskater die Granitstufen hoch. Er hat eine Brust wie Felix von Beinbach von Verbotene Liebe, will sagen, er wirkt von der Seite, als könne man ihn umblasen, eine Faba, die mehr Haupthaare hat als meine Mutter. Er ist das wahre Einmannzelt, nicht das Hemd des Fettmops, tut mir leid, lieber Felix von Beinbach-Anstetten, kapitale Fehleinschätzung. Und jetzt macht unser Freund eine kleine Bemerkung:
„Nobler Schuppen! Jetzt bin ich aber gespannt, ob die mir den Schwindel abkaufen.“ Da läuft doch was verkehrt. Diese Sau von Skater mimt jetzt den Typen, der die Taschen vertauscht hat, und der offensichtlich keinen modischen Geschmack vorweisen kann, aber ein zuckersüßes Mäuschen abbekommen hat. Diese himmelschreiende Ungerechtigkeit muss unser berittener Held (“Wo bleibt denn unser Jüngster?“) wieder ausbügeln.
Als es an der Tür klingelt, will Sandy in ihr Zimmer verschwinden, die Mutter, die ihren etwas zu dicken Körper in eine beigefarbene Hose gezwängt und darüber eine passende Schlangenhautjacke geworfen hat (!) hält die Tochter aber am Unterarm fest: „Hiergeblieben! Schließlich kommt der junge Mann extra wegen dir!“ mahnt sie.
„Oh Mami, bitte, ich seh‘ ihn doch noch früh genug.“ entgegnet die freche Göre. Der Haider aus dem Hintergrund:
„Benimm dich, sonst fällt Italien ganz flach.“
Als sie die Tür öffnen, trauen Sandy und ihre Eltern kaum ihren Augen. Wir wissen schon, wer da jetzt steht, die Tasche auf dem Rücken, die freie Hand lässig locker, wie es sich für Skater gehört, in die Hüfte.
„Guten Tag, sind Sie etwa Herr Fritz?!“ fragt Jürgen Fliege.
Als nächste Sandra: „Ich glaube, ich träume!“

Christian David Weigel
Christian David Weigel, Jahrgang 1973, Gründungsvater der Pioniergesellschaft für „Schwülste, Dicklichkeiten und Gedärme“. Weigel erregt erstes Aufsehen mit dem schon in jungen Jahren veröffentlichten ‚Universalweigel‘, später folgt der Durchbruch mit „Wenn Teenager träumen“. Er muss daraufhin sofort eingeliefert werden, aber bis ins Hopital dringt die Presse vor und macht Bilder, die den mittlerweile armen alten Mann zeigen, wie er ist: abgeschottet und erfolgreich – so hat auch das Team Telekom im letzten Sommer abgeschnitten. Wie wiederum ich ein Stückchen von der türkischen Salami.

Griesflammerie

Also:
Zutaten, die man braucht:
125 gr Butter
halba Lidda Milich
ordentlich Zucker
Gries, weiss nicht wieviel, aber ne halbe Packung sollte noch da sein
ne leckere Zutat wie Schattenmorellen oder Ananas

Okay, wir nehmen den halben Liter Milch und schütten ihn in einen Topf und dazu geben wir beflissentlich Zucker, ordentlich, nicht zu sparsam, und 125 gr Butter, Herdplatte hochschalten, ab und zu umrühren, denn es wird heiss, und der Zucker soll nicht anbrennen. Die Butter zerfließt langsam. Und wenn das Ganze blubbert, nehmen wir den Gries und kippen ihn dazu, langsam rieselt der Schnee, und mit einem Schneebesen gleich verrühren, so dasses keine Klümpchen gibt. Wenn es eine zähflüssige Sache ist (wie Magma im oberen Drittel des Vulkans), noch ein- zweimal auf die Herdplatte und spritzen lassen (hoppla, heiss!) und dann runter und dann in eine schöne kalte Form, Schattenmorellen rein oder sonstwas, umrühren, Oberfläche glattstreichen und dann abkühlen lassen. Nach fünfzehn Stunden stürzen und geniessen.
Tipp: nicht fünfzehn Stunden warten, sondern früher stürzen, und zwar voller Gier auf die Flammerie!
Noch ein Tipp: Schmeckt sehr gut mit Erdbeermarmelade oder Zimt oder Rotwein (jawohl, Rotwein, einfach dazukippen) oder auch Mandellikör oder Johannesbeerjam.

Wellness

W E L L N E S S

BADEN IM GLÜCK

Telefon abstellen, schöne Musik auflegen und rein in die Badewanne! Mit diesen Tipps von Wellness-Profis wird ihr Badezimmer zum Luxus-Spa. Für mehr Entspannung, neue Energie und strahlende Schönheit.
Manche mögen’s heiss, die meisten von uns auf jeden Fall warm – wenn wir im Badezimmer die Tür hinter uns schliessen und uns ganz dem Luxus einer ausgiebigen Bade-Orgie hingeben. Damit es auch hinterher schön kuschelig warm bleibt, wärmen Sie die Badetücher vor (einfach über die Heizung hängen). Jetzt kann’s losgehen: Ein paar Tropfen wohltuende, erlesene Essenzen ganz nach Ihrem Geschmack, dazu Jasminblüten und Rosenblätter ins Wasser geben und dann abtauchen – und abschalten. Nach dem Bad hüllen Sie sich in die warmen Badeütcher ein und entspannen sich ein paar Minuten auf der Couch bei einem Glas Champagner. Nach der Ruhephase lassen Sie sich von ihrem Liebsten den Körper mit einer reichhaltigen Bodycream (Lipidiose von Vichy) eincremen. Am besten mit kräftigen Massagebewegung von den Füßen aufwärts bis zur Taille und von den Händen aufwärs bis zu den Schultern einarbeiten.

Baden heisst eintauchen im Luxus. Mit edlen Zusätzen und Ölen wird es zu einem Erlebnis für die Sinne.
Frische Power für den Winter. Gerade jetzt signalisieren die körpereigenen Energiedepots SOS. Ein Schwitzbad wirkt hier wahre Wunder. Schließen Sie Fenster und Türen Ihres Badezimmers und lassen Sie die Badewanne mit heissem Wasser voll laufen. Das dampft den Raum ausreichend ein. Geben Sie in eine Duftlampe anregende ätherische Öle (Minze oder Rosmarin) und atmen Sie richtig tief ein und aus. So bekommen Atemwege und Geist neuen Schwung und der Körper die nötige Energie, um lästige Grippeviren abzuwehren. Anschließend ein belebendes Duschgel auf einen Luffaschwamm geben und mit kreisenden Bewegungen Richtung Herz einmassieren. Den letzten Kick geben Sie Ihrem Körper mit einer Wechseldusche. Danach mit einer vitalisierenden Lotion. (vor der Anwendung einige Minuten in den Kühlschrank stellen, das verstärkt den Erfrischungseffekt) gut eincremen.

Energie für den Tag tanken und mit Wohlfühlritualen negativen Stress in Glücksgefühle verwandeln.
Pure Entspannung, ein schöner Gedanke! Wenn Geist und Körper schnell zur Ruhe kommen sollen, hilft ein Bad mit Sahne oder Milch, Orangenblättern oder Lindenblüten. Unangenehme Verspannungen können Sie durch Akupressur auflösen – die Wärme des Badewassers unterstützt die Auflockerung der Muskulatur: die Finger zuerst einige Sekunden lang auf die Schläfen drücken, anschließend mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand intensiv pressen und umgekehrt. Jetzt noch ein wenig das Gefühl geniessen, im Einklang mit sich selbst zu sein, bevor Sie aus der Wanne steigen. Zum Finale der Entspannungszeremonie eine beruhigende Körperlotion (La Roche Posay) sanft einmassieren. Hinterher eine Ruhephase mit einem schönen Buch, und Sie kann nichts mehr aus der Ruhe bringen.

Im Wasser fällt es leicht, die Zeit zu vergessen –
wervolle Stunden für mehr Entspannung.
In einem schönen Ambiente lässt es sich am besten geniessen. Verwandeln Sie deshalb Ihr Badezimmer, mag es auch noch so klein sein, mit einfachsten Mitteln in eine Oase für die Sinne. Dekorieren Sie den Raum mit edlen Duftkerzen – das Aroma können Sie je nach Stimmung auswählen: Sandelholz, Vanille und Zimt wirken beruhigend, Zitrusnoten, Ginseng und Eukalyptus eher anregend. Blumenbouquets verbreiten zusätzlich eine schöne Atmosphäre und zarte Düfte. Drehen Sie die Heizung auf, bis das Bad Ihre ganz persönliche „Wohlfühltemperatur“ erreicht hat. Den Fliesenboden mit flauschigen weißen Handtüchern auslegen, neben der Badewanne frische Früchte und einen Krug Wasser anrichten – das ist dekorativ und obendrein gesund. Suchen Sie sich eine Ihrer Lieblings-CDs aus und schalten Sie den CD-Player auf „Repeat“. Jetzt nur noch die Badezimmertür schließen und den Alltag draussen lassen.

Duftkerzen, frische Früchte und Blumenbouquets verzaubern das Bad in einen Schönheitstempel.

Typisch

Tom
sagt, Frauen können nicht einparken.

Jos
meint, an Weihnachten hangeln sich Weihnachtsmänner an Kaufhäusern hoch.

Christian Merz
behauptet, in den Achtzigern ist es ein einziges Warten darauf, dass die deutschen AbfahrtsläuferInnen ausscheiden.

Christian der Autor
ist zur Überzeugung gekommen, dass die Bedenken, ob man den Haustürschlüssel auch wirklich mitgenommen hat, immer auf dem Türabtreter kommen, wenn die Tür ins Schloss fällt.

Armin
stellt fest, dass die Hilfe in Krisensituationen sehr oft rasch und unbürokratisch kommt.

Christian Merz
hat nun schon öfters beobachtet, dass man -früher als Teenager wie heute- beim Aufnehmen des letzten Songs auf Mixtapes immer wieder das Ausfaden des letzten Liedes vergisst, während dieses läuft, und dann von dem plötzlichen „Klack“ immer wieder völlig überrascht wird.

Ich
erlebe immer wieder das gleiche Phänomen: Verhalte ich mich normal, d.h. plane die Zugfahrt eine Stunde im Voraus, wird es ein Gehetze und ich sitze schwitzend auf dem Gang oder verpasse den Zug. Wenn ich aber -was die Ausnahme darstellt- genügend Pufferzeit einplane, hat der Zug Verspätung.

Björn
sieht es als typisch, dass MANCHE LEUTE gerne am Ende einer Rolltreppe einfach stehen bleiben…

Merz
hört es immer öfters: Etwas wird „generiert“ und andere Dinge werden „kommuniziert“, auch wenn sie gerade mal nur durch ein Handy gesprochen werden.

Dem Hausmann fällt immer wieder auf, dass der Staubsauger, egal wie aerodynamisch stromlinienförmig eiergleich er designed sein mag, an jede Ecke stößt, wenn man an ihm zieht.

Der Student in mir läuft in die Bibliothek, egal in welche, und das Buch, das er, wenn es denn wirklich vorhanden ist, aus dem Regal ziehen möchte, befindet sich IMMER unten. Ab und zu Stretching, das ist okay. Aber dieses ewige Bücken!

Politiker können den Scheiss nicht halten. Aber in letzter Zeit wird es immer deutlicher… Ständig und überall haben wichtige Politiker etwas „deutlich gemacht“.

Vokabelfaschisten stellen fest: Alles ‚rockt‘ derzeit. Neben der Musik rocken auch andere Sachen. Des weiteren ist die Jugend wenig revolutionär, allerhöchstens in der Menge des Feierns, denn seit neustem heißt es: Man ‚feiert‘ es. Was auch immer. Und Klugscheisser wissen, dass viele Dinge in der Not ‚überschätzt‘ oder ‚überbewertet‘ werden.